Joggen macht dick? Training der Fettverbrennung durch Joggen, Sportfasten, Verzicht auf Kohlenhydrate

Joggen macht dick? Joggen bekämpft Übergewicht effektiv und strafft den Körper – insbesondere die Beine und der Po werden straffer und schlanker. Joggen macht dick, wenn man es falsch beginnt…

Wenn man mit dem Joggen beginnt, ist es für den Körper noch nicht so einfach möglich, Energie schnell und rechtzeitig aus den Fettreserven zur Verfügung zu stellen. Die Fettverbrennung muss erst trainiert werden.

Läuft man am Anfang seines Lauftrainings, wenn man mit dem Joggen beginnt, zu viel, zu schnell und zu lange, werden die Kohlenhydratspeicher des Körpers, die Glykogendepots in Leber und Muskeln sehr schnell und sehr tief geleert.

Joggen macht dick, wenn die Fettverbrennung nicht trainiert ist

Für den Körper stellt dies eine “Notsituation” dar, worauf er mit der Erzeugung eines sehr starken und lang anhaltenden Hungergefühls antwortet. Mann isst viel, stopft alles Mögliche in sich hinein, damit der Körper die Kohlenhydratspeicher schnell wieder auffüllen kann.

Nach einigen Wochen des Lauftrainings hat sich die Fettverbrennung dem erhöhten Bedarf in der Extremsituation Joggen angepasst.

Die Zeitschrift active life gibt an, dass als Jogging-Anfänger etwa 10 Gramm Fett pro halbe Stunde Joggen verbrannt und verstoffwechselt werden, nach 12 Wochen regelmäßigen Lauftrainings sind es 30 Gramm Fett pro halbe Stunde Joggen: “Denn die Fett spaltenden Enzyme trainieren mit, werden mit der Zeit immer effektiver.”

Dr. Ulrich Strunz empfiehlt in seinem Diät-Buch “Die neue Diät”, die Fettverbrennung effektiv anzuregen und den Körper zu zwingen, Fett zu verbrennen, indem man auf Kohlenhydrate (fast) komplett verzichtet.

Man zwingt somit den Körper schnell zu lernen, die Fettverbrennung effektiv zu gestalten und die benötigte Energie nicht mehr aus den schnell und bequem zu verbrennenden Kohlenhydraten zu holen, sondern aus den schwer, nur mit viel Sauerstoffeinsatz zu verbrennenden Fettreserven, um dadurch schnell und leicht abnehmen zu können und dauerhaft schlank zu bleiben.

Stellt man den Stoffwechsel des Körpers auf die brutale Art und Weise durch den Verzicht auf Kohlenhydrate von der Kohlenhydratverbrennung auf die Fettverbrennung um, empfiehlt Dr. Ulrich Strunz nicht gleichzeitig noch zu Joggen,zu Rennen und sein Lauftraining erst nach einer Eingewöhnungsphase zu beginnen.

Strunz empfiehlt höchstens leichte Spaziergänge – kein Walking – einfließen zu lassen. Neben einer anfänglichen Kraftlosigkeit, weil der Körper nicht mit der Energiebereitstellung hinterherkommt, erwähnt er auch Kopfschmerzen und dergleichen Unwohlsein.

Sportfasten: Training abkürzen durch Fasten plus Lauftraining

Die active life zeigt einen anderen, nicht weniger schmerzhaften Weg auf, den Körper dazu zu bringen schnell und viel Fett zu verbrennen und sich nicht mehr auf die Kohlenhydrate zu verlassen: Sportfasten, die Kombination von Fasten plus Sport, hier als Lauftraining bzw. Joggen.

Beim Sportfasten wird nicht nur komplett auf Kohlenhydrate verzichtet, sondern für 10 Tage auch kein Fett und kein Eiweiß gegessen. Der Körper hat nur die Möglichkeit – nach dem Verbrauch der Kohlenhydratdepots – auf die Fettreserven zurück zugreifen.

Diese Anregung der Fettverbrennung geschieht durch das Fasten in kürzerer Zeit. Man erzielt damit einen Trainingseffekt der Fettverbrennung, der normalerweise erst durch ein langfristiges Lauftraining zu erzielen wäre.

Durch das Fasten zu Beginn des Lauftrainings wird der Körper dazu gebracht, schnell von der Kohlenhydratverbrennung auf die Fettverbrennung “umzuschalten”.

Wie die active-life-Expertin Christine Graf von der Deutschen Sporthochschule Köln ausführt, “… wird der Körper dauerhaft dazu gebracht, von der Kohlenhydrat- auf Fettverbrennung umzuschalten, also gezielt mehr Fett zu verbrennen.”

Laut einer Studie verbessert die kurzfristige Kombination von Lauftraining und Fasten – im Artikel der active life wird eine Dauer des Sportfastens von 10 Tagen angegeben -, die Messwerte, die die allgemeine Fitness anzeigen. Die Laktatwerte sinken, der Ruhepuls und Belastungspuls sinken, Körperfett wird abgebaut und damit ein geringerer Körperfettanteil erreicht.

Und am wichtigsten für Menschen, die nicht nur zum Abnehmen Joggen wollen: Die Ausdauer nimmt durch Fasten und Laufen messbar zu. Dadurch macht das Joggen bzw. Lauftraining zusätzlich Spaß.

Das Sportfasten soll dabei als eine Art Initialzündung angesehen werden.

Für Anhänger der Frühmenschlichen Ernährung wie Paleo-Food, Steinzeiternährung oder Essgewohnheiten von Naturvölkern, hat diese Kombination von nichts essen und sich trotzdem viel bewegen einen Sinn.

Wenn Menschen tagelang auf der Jagd waren und nichts oder nur wenig zu essen hatten, musste der Körper damit zurecht kommen und die Energiebereitstellung für mehrere anstrengende und hungrige Tage sicherstellen. Unser Körper sollte eigentlich dafür “eingerichtet”, vorbereitet sein, wenn man ihm die Chance dazu lässt und nicht ständig, andauernd und zu viel und zu bequeme (Kohlenhydrate) Nahrung zuführt.

Viel Wasser – keine Süßgetränke

Christine Graf empfiehlt weiter, jeden Tag drei Liter Wasser zu trinken und komplett auf Süßgetränke zu verzichten. Siehe auch der Artikel über die Diät-Tipps der OMG-Diät von Venice A. Fulton, wo es unter anderem darum geht, durch verflüssigtes Obst in Form von Säften und Smoothies nicht so viele Kohlenhydrate und Fruktose aufzunehmen.

Weiterlesen zu Sport und Diät:

Keine dickeren und größeren Muskeln durch Krafttraining? Anpassungsmechanismen der Muskulatur

Richtig trainieren, um schlank zu werden – schnell und schwer gleich mehr Hunger?

Literatur:

active life: “Schlank & fit durch Laufen”, Heft 2/2013, Seite 18ff.

Dr. Ullrich Strunz: “Die neue Diät”.

Diplom-Betriebswirt (FH) André Fiebig