Kein Risiko durch Gesundheitsfragen beim Tarifwechsel in der PKV

Wenn Sie in der privaten Krankenversicherung wegen Beitragserhöhungen den Tarif wechseln möchten, bekommen Sie vielleicht auch Tarife mit Mehrleistungen gegenüber ihrem derzeitigen PKV-Tarif angeboten. Für alles was die private Krankenkasse mehr bezahlt, bzw. welche Krankheiten oder Behandlungen mehr versichert sind, fällt eine erneute Überprüfung Ihrer Gesundheit an.

Das Problem ist, dass Sie normalerweise nicht mehr so gesund sein werden, wie beim erstmaligen Abschluss der privaten Krankenversicherung. Und Ihre PKV weiß normalerweise genau, welche Krankheiten beim Arzt oder im Krankenhaus in den letzten Jahren bei Ihnen festgestellt worden sind. Denn die Rechnungen mit den entsprechenden Untersuchungen, Medikamentenverordnungen, Operationen und Befunden haben Sie zur Erstattung bei Ihrer Krankenkasse eingereicht.

Bei einem Tarifwechsel gibt es kein Risiko durch Gesundheitsfragen

Sie können nur gewinnen. Die erneute Überprüfung Ihres Gesundheitszustands durch Sichtung der eingereichten Rechnungen für Ärzte und Medikamente und den Fragebogen mit den Gesundheitsfragen, den Sie erneut ausfüllen müssen, stellt keinerlei Risiko für Sie dar.

Normalerweise hat man Angst nach dem man älter geworden ist, erneut die Gesundheitsfragen zu beantworten und dann vielleicht seinen Versicherungsschutz zu verlieren, oder in den neuen PKV-Tarif nicht angenommen zu werden, weil man zu krank ist und zu viele Kosten verursacht.

Risikozuschlag oder Ausschluss nur für Mehrleistungen

Die Gesundheitsüberprüfung bezieht sich nur auf die Mehrleistungen im neuen Tarif. Das einzige was passieren kann ist, dass Sie für die Mehrleistungen einen Risikozuschlag zahlen müssten oder die Krankenversicherung die Mehrleistungen ausschließen kann.

Ist der Risikozuschlag zu groß, können Sie auch selbst die Mehrleistungen im neuen Krankenkassentarif ausschließen. Sie haben diese Leistungen ja sowieso vorher nicht mit versichert gehabt, Sie verlieren nichts. Es gibt keinerlei Risikozuschlag oder Beitragserhöhung bei den Leistungen, die vorher im alten Tarif schon versichert waren. Und Sie können durch die erneuten Gesundheitsfragen auch nicht von Ihrer privaten Krankenversicherung gekündigt werden.

Nachfragen und hartnäckig bleiben, Risikozuschlag doch nicht bezahlen

Die private Krankenkasse muss Ihnen mitteilen, warum Sie den Risikozuschlag für die dann mehr versicherten Leistungen verlangt. Sie muss das medizinische Risiko genau benennen. Bleiben Sie hartnäckig und fragen Sie nach. In vielen Fällen muss laut Stiftung Warentest der Zuschlag am Ende doch nicht bezahlt werden, und Sie können durch den Tarifwechsel noch mehr Beiträge sparen.

Arztrechnungen falsch zugeordnet und falsche Diagnosen

Gründe dafür können z. B. sein, dass die private Krankenkasse Ihnen bei der Gesundheitsprüfung falsche Rechnungen zugeordnet hat und Sie dadurch kränker erscheinen, als Sie es sind. Oder Sie besuchen einen Arzt, ein Krankenhaus oder gar einen Facharzt und Spezialisten um eine Krankheit abklären zu lassen. Und obwohl die Abklärung keinen Befund ergeben hat, hält die PKV diese erfolglose Abklärung für eine gesicherte Diagnose, die zu einem Risikozuschlag oder zu einem Ausschluss führt.

Oftmals bessere Leistungen ohne Probleme genehmigt

In vielen Fällen erhalten die Kunden von der PKV einen Vertrag mit besseren Leistungen sogar ganz ohne Probleme, also ohne Risikoausschluss oder Zuschlag, so die Stiftung Warentest. Und selbst wenn nicht, durch die erneuten Gesundheitsfragen beim Tarifwechsel in der PKV geht man kein Risiko ein, man kann sich nur verbessern, aber nie verschlechtern.

Ein Wechsel zu einer anderen Krankenkasse ist dagegen viel problematischer, und bei einem Krankenkassenwechsel kann es große Probleme durch die Gesundheitsfragen geben.

Literatur:

Diplom-Betriebswirt (FH) André Fiebig